Schiedsrichterwesen im SVS

2015_SchieriSchiedsrichterwesen im SVS macht große Fortschritte:
Das ein aus drei Schackendorfern Schiedsrichtern bestehendes Schiedsrichtergespann die Mannschaften in der Kreisliga auf den Platz führt, wie es Ende der letzten Saison in Bornhöved der Fall war (Foto), war vor zwei Jahren noch undenkbar, denn aktive Schiedsrichter gab es beim SVS fast keine. In den letzten Jahren wurden daher große Anstrengungen unternommen, auch dieses für den Verein wichtige Team auf- und auszubauen. Mit erfreulichem Erfolg! Inzwischen pfeifen sieben Schiedsrichter für den SVS, gleich vier davon haben im April erfolgreich Ihre DFB-Prüfung abgelegt. Beim Anwärterlehrgang im Februar war der SVS auch wieder mit zwei jungen Nachwuchskräften vertreten. Das Team kann natürlich jederzeit weitere Verstärkung gebrauchen, wer Lust dazu hat, ist herzlich willkommen. Für den SVS pfeifen aktuell die Jungschiedsrichter Pascal Dümmel, Malte Sören Jusko, Julian Meyer und Jakob Müller, sowie den Senioren Mario Porten, Jan Steinberg und Till Strasser.

Besondere Ehre für Mario Porten
Eine besondere Ehre wurde jetzt unserem Kreisligaschiedsrichter Mario Porten zu Teil. Einstimmig wählten ihn die Schiedsrichter des KFV Segeberg für die nächsten zwei Jahre zum Kreisschiedsrichterobmann und damit an die Spitze von aktuell ca. 230 Schiedsrichtern im KFV Segeberg. Der Verbandstag der Segeberger Fußballvereine bestätigte seine Wahl am 15. Juni in Todesfelde, so dass Mario inzwischen sein Amt angetreten hat.

Zum Auftakt der neuen Saison sprach der SVS mit ihm über seine Vorstellungen:
SVS: Mario, herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen neuen Aufgabe!
Mario: Vielen Dank, ja ich freue mich sehr über die einstimmigen Voten, die mich zum Amtsantritt begleiten und mir „Rückenwind“ geben.

SVS: Du bist jetzt nach einer ersten Schiedsrichterzeit im Fußballverband Mittelrhein und dann 14
Jahren Pause im sechsten Jahr wieder als Schiedsrichter für uns aktiv. Wie kam es zu diesem Schritt
in dieses wichtige Funktionärsamt?

Mario: Ich war selbst überrascht, als man mich angesprochen hat, ob ich mir das vorstellen könnte, weil Hans-Jürgen Lühmann zum Ende der Saison 14/15 aufhören möchte. Ich war jetzt schon mehrere Jahre als Lehrwart aktiv, aber Obmann ist nochmal ein großer Schritt. Ich brauchte auch Bedenkzeit, aber dann hat mich die Aufgabe so gereizt, dass ich unter gewissen Bedingungen gerne angetreten bin. Ich sehe das als Chance zu gestalten, das hat mir in
meinem Leben schon immer Spaß gemacht.

SVS: Wenn Du von Bedingungen sprichst, welche waren das?
Mario: Wenn man im Schiedsrichterwesen etwas gestalten will, dann kann man das nicht allein. Der Verantwortung für 230 Schiedsrichter und die Vereine und ihren Spielbetrieb kann man nicht als one-man-Show gerecht werden. Das geht nur mit einem Team, bei dem alle gemeinsam an einem Strang ziehen, jeder seine Aufgaben vorantreibt und man sich voll aufeinander verlassen kann. Ich bin total stolz, dass alle Kollegen, die ich angesprochen habe auch mitmachen und ich mit David Bornhöft auch einen jungen dynamischen Stellvertreter habe, der hier im Kreis ja ein einen klangvollen Namen hat. Aber mir ist mein ganzes Team wichtig – nur gemeinsam können wir was bewirken. Allein wäre ich nicht angetreten. Und dann gilt natürlich ein großes Dankeschön meiner Frau – auch ohne ihre Rückendeckung und Unterstützung wäre dieser Schritt unmöglich gewesen.

SVS: Was reizt dich besonders an der neuen Aufgabe?
Mario: Schiedsrichter, das ist ein „wilder Haufen“ von 12 bis 80, von Top Athleten bis zu reinen Freizeitfußballern, von Menschen die alles für das Schiedsrichteramt hinten an stellen und welchen, die nur pfeifen, weil – sagen wir es freundlich – ihre Vereine Ihnen das sehr nahe gelegt haben. Aus dieser Vielfalt eine Mannschaft zu formen, alt und jung mitzunehmen, gemeinsam erfolgreich zu sein und Spaß zu haben, das ist eine tolle Aufgabe. Und dann gibt es da natürlich einige Bereiche, in denen ich gerne besonders gestalten möchte.

SVS: Welche?
Mario: Das ist zunächst ein guter Zeitpunkt mich nochmals bei Hans-Jürgen Lühmann, meinem langjährigen Vorgänger, und seinem Team zu bedanken. Der KFV Segeberg hat Hans-Jürgen viel zu verdanken, er hat viele Strukturen bereits gelegt, ich übernehme ein gut bestelltes Haus. Insbesondere die schon vorhandene Nachwuchsförderung möchte ich mit meinem Team weiter ausbauen. Das geht von der intensiven Begleitung der Neulinge in ihren ersten Spielen durch erfahrene Kollegen, über die Sichtung der Talente bis zur gezielten leistungsorientierten Förderung ausgewählter junger Schiedsrichter unseres Nachwuchskaders, die fit gemacht werden für die Verbandsebene. Hier leisten meine Lehrwarte schon heute tolle Arbeit. Aber auch insgesamt möchte ich die Feed-Back Kultur im Schiedsrichterwesen deutlich ausbauen. Feed-Back kriegen wir genug (lacht), irgendeiner meckert ja immer mit uns, aber wir brauchen objektive qualifizierte Rückmeldungen, denn nur so kann sich ein Schiedsrichter verbessern und weiterentwickeln. Ich möchte also mehr Beobachter einsetzen und viel mehr Rückmeldungen geben – mal sehen, ob wir das von der Manpower her hinbekommen. So wird auch klar, wir brauchen jung und alt – erfahrene Schiedsrichter, die bereit sind ihre Erfahrungen weiterzugeben und solche, die von den Erfahrungen dann profitieren können. Und dann gibt es da sicher noch ein paar weitere Themen – aber Schritt für Schritt.

SVS: Was ist Dir sonst noch wichtig im neuen Amt?
Mario: Ich sehe mich auch in einer großen Verpflichtung den Vereinen gegenüber, die allen voran Anspruch auf eine angemessene Besetzung der Spiele habe. Ich möchte gut mit den Vereinen zusammenarbeiten und bin für jedes Gespräch zu haben. Lasst uns mehr miteinander und weniger übereinander reden. Ich freue mich auch auf die Zusammenarbeit mit allen anderen Funktionären im KFV Segeberg. Und natürlich habe ich auch Erwartungen an meine Schiedsrichterkollegen, aber darüber rede ich natürlich mit meinen Kollegen direkt.

SVS: Mario, das klingt nach viel Arbeit. Werden wir dich selbst noch als Schiedsrichter auf den Fußballplätzen erleben?
Mario: Wohl nur noch wenig, denn hauptsächlich bin ich jetzt Funktionär und will meine Schiedsrichter sehen, begleiten und fortentwickeln. Mindestens einmal pro Saison will ich jeden Schiedsrichter unseres Nachwuchskaders persönlich beobachten, das sind dann allein schon 10. Ich werde noch ein paar wenige Spiele in der Kreisliga leiten, weil mir das die Chance, junge Schiedsrichter, die ich mir gezielt auswählen kann, als Schiedsrichterassistenten live zu erleben und mir so einen direkten Eindruck von ihrem Leistungsvermögen zu verschaffen. Mal sehen, wie viele das am Ende werden, eingeplant in meine eigene Kapazitätsplanung als Kreisligaansetzer habe ich mich nicht mehr (lacht).

SVS: Wir danken Dir Mario für dieses Gespräch und wünschen Dir viel Glück für Deine neue Aufgabe!

 

Verwandter Artikel: Schiedsrichter beim SVS